TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Stephan Wilhelm Robert_Guiseard Robert_Guiscard Rogers
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Norwegen Nordamerika Europas Ostsee Kiew Kiew Ungarn Deutschland Unteritalien Skandinavien Neapel Unteritalien Neapel Spanien Salamanca Europa Granada Spanien Bagdad
213
Gewalt seines Vaters zu entziehen. Philipp erhielt Kunde van dem
Plane und fürchtete, Don Karlos werde Aufruhr gegen ihn erregen.
Ob der Jnsant das beabsichtigt, ob er an die Ermordung seines Vaters
gedacht hat, ist zweifelhaft. Der König ließ den Jnfanten verhaften.
Die Verzweiflung des Prinzen grenzte an Raserei. Seine tobende Hef-
tigkeit warf ihn aufs Krankenlager, und die ungeregeltste Lebensweise,
indem er bald jede Speise verschmähte, bald die unverdaulichste begierig
verschlang, machte seinen Zustand unheilbar. Ob sein Tod auf Veran-
staltung seines Vaters auf irgend eine Weise beschleunigt worden, ist
ungewiß. Einige Monate nachher starb Philipps dritte Gemahlin Elisa-
bet. Auch ihren Tod hat man dem König zugeschrieben, aber ohne
Beweis.
Die unter Ferdinands und Jsabella'ß Regierung mit Gewalt zum
Christenthum bekehrten Mauren und deren Abkömmlinge, Moriscos
genannt, waren fortwährend ein Gegenstand des Argwohns und der
Bedrückung geblieben. Karl V. war anfangs hart mit ihnen umgegan-
gen, hatte aber die Gewohnheiten, die Kleidungen, die Sprache und
Namen der Mauren geduldet, und ganze Städte und Bezirke derselben
waren beim alten Herkommen geblieben. Philipp Ii. und sogar der
Groß-Inquisitor schienen anfangs der grausamen Inquisition und der
Verfolgung gegen die Moriscos zu entsagen. Die Moriscos schienen sich
nach und nach zu fügen; die spanische Tracht und Sprache wurden
unter ihnen immer allgemeiner. Da regten 'fanatische Geistliche den
König auf und erweckten in ihm zugleich die Besorgniß, daß die Moris-
cos mit den Mauren in Afrika und den Türken verrätherische Einver-
ständnisse unterhielten. Philipp Ii. verbot bei Todesstrafe die alten Sitten
und Gebräuche der Moriscos, obgleich es unmöglich war, diese plötzlich
abzuschaffen. Die Moriscos sollten die arabische Sprache nicht mehr
sprechen und sich der maurischen Gebräuche und Kleidung enthalten. Sie
sollten ihre Thüren zu jeder Zeit öffnen. Ihre Weiber sollten keine
Schleier mehr tragen. Es sollten alle maurischen Namen abgeschafft
werden. Die Moriscos sollten keine Sklaven mehr halten. Die Denk-
sprüche, welche nach orientalischem Gebrauche an den Gebäuden standen,
sollten ausgelöscht werden. Oeffentliche Badehäuser sollten nicht mehr
bestehen und die vorhandenen zerstört werden. Maurische Tänze und
Musik wurden untersagt. In ganz Spanien, besonders aber in Granada,
entstand in Folge dieses Gebots eine heftige Bewegung. Die Moriscos
griffen, als alle ihre Vorstellungen vergeblich waren, zu den Waffen
(1568). Zwei Jahre vertheidigten sie sich in den Felsthälern der A>-
puxarras und der Sierra Nevada mit großer Tapferkeit gegen die Heere
Philipps. Von beiden Seiten wurde der Krieg mit großer Grausamkeit
geführt; es flössen Ströme von Blut; Städte und Landschaften wurden
verwüstet. Erst als Don Johann von Oestreich, ein natürlicher
Bruder des Königs, den Oberbefehl erhielt, wurde die Empörung unter-
drückt. Alle Morisken, welche nicht im Kampfe oder dem Hunger unter-
legen und nach zahllosen Hinrichtungen noch übrig waren, wurden aus
Granada fortgeschafft und in die inneren Provinzen Spaniens versetzt. Viele
Morisken wurden auf die Galeeren gebracht oder als Sklaven ver-
kauft. In den Alpuxarras wurden in einem Monat 10,000 Menschen
Der lusfhmb
bet Moriscos.
Die Schlucht
bei Leranko.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipps Philipps Ferdinands Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipps Philipps Johann_von_Oestreich Johann Leranko
Extrahierte Ortsnamen: Don_Karlos Afrika Spanien Granada Granada Spaniens
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
295
Europa. Spanien.
snitcn fein Volk, welches in allgemeinem Aufstand sich erbebt, und
den König in Cadix gefangen hält, bis ihn ein französisches Heer
unter Befehlen des Herzogs von Angouleme (1823) befreite.
Ferdinand Vii. Tod (1855) stürzte das durch Parteiwnth
vielfach zerrissene Land in einen neuen Kampf, weil gegen seine
Tochter Isabella Ii., die unter der Vormundschaft ihrer Mnrter
Christine nach dem väterlichen Willen und Gesez die Regierung
übernahm, Don Carloö, der Bruder Ferdinands, als Kronpräten-
dent in offenem Kampfe auftrat, durch welchen das einst so herr-
liche und glückliche Spanien noch sezt in furchtbarem Bürger-
kriege verheert wird.
b. Gegenwärtiger Zustand.
Der größere östliche und nördliche Theil der pnrenäifchen
Halbinsel bildet das Königreich Spanien *), welches zwischen dem
8—210 d. L. und dem 56—ää-O n. B. liegt. Grenzen: Im N.
Frankreich und der Biskajische Meerb. Im W. das atlant. Meer
und Portugal. Im S. und O. das mittelländische Meer.
Flächeninhalt: 8500 sspmeil. Einwohnerzahl: 15,900,000,
worunter 510,000 Basken, viele heimliche Inden und über 100,000
Moriskos (Nachkommen der Mauren) und Zigeuner (Gitannvs).
— Religion: katholische Christen, mit dem Primas, Erzbischof
von Toledo, 7 Erzbischöfen, 51 Bischöfen und über 100,000 geist-
lichen Personen.
Universitäten 15: Alcala de Henares, Cervera, Compvstella,
Granada, Hneska, Majorka, Onate, Oribnela, Oviedo, Sala-
manca, Sevilla, Toledo, Valladolid, Valencia, Saragossa, mit
8000 Studierenden. Ausser diesen hat das Land 60 Seminarien,
viele Akademien, Institute für Militär- und Seewesen, Colle-
gien, lateinische Schulen, Bibliotheken, Gemälde- und andere
Kunstsammlungen.
Ackerbau, Industrie und Fabriken sind in diesem von der
Natur so reich begabten Lande in der neuesten Zeit noch sehr ge-
lähmt. Auch die Zucht der Meriuoöschafe ist gesunken.
Der Handel ist unbedeutend und beschränkt sich als Passiv-
handel auf Wolle, Weine, Südfrüchte, etwas Seide und Baum-
öl rc. Handelsstädte: Cadix, Malaga, Madrid, Valencia, Bil-
bao, Alicante, Sr. Ander. Barcelona, Cornnna, St, Sebastian.
— Man rechnet nach Realen (7 kr.) und span, Piastern (2 ft,
28 kr.) Goldmünzen: Quadrupel oder 4fache Pistolen (58 fi.
48 kr.), Pistolen (9 fi. 42 kr.), Doblonen (7 fl. 26 kr.).
Verfassung: Sie war unumschränkt monarchisch, Der Kö-
nig unterzeichnete seine Befehle: ,,Ich der König." Seit 1854
wurden aber große Abänderungen gemacht und die Cortes in 2
Kammern der Proccres und Procuradores getheilt. Der Thronerbe
*) Der Name Spanien (Hispania, Kaninchenlünd) soll voli-dett Jbenerv/
aus den öltejten Zeiten, herstammen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Isabella_Ii Christine Don_Carloö Ferdinands Toledo Alcala_de_Henares Compvstella Toledo Sebastian
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spanien Cadix Ferdinands Spanien Spanien Frankreich Biskajische_Meerb Portugal Cervera Granada Hneska Majorka Oribnela Oviedo Sevilla Valladolid Valencia Saragossa Malaga Madrid Valencia Alicante Barcelona Cornnna Spanien Hispania
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
307
Europa. Frankreich.
Grenzen: Im Norden die Nordsee, der Kanal (La Manche)
und die Straße von Calais; im Westen das atlant. Meer; im
Süden das mittelländ. Meer und Spanien; im Osten Sardinien,
Schweiz, Deutschland und das Königreich Belgien.
Flächeninhalt: 10,087 Upm. Einwohnerzahl: 32,561,000
meist Franzosen. Im Westen Deutsche; in der Bretagne Kym-
ren; am Fuße der Pyrenäen Basken, und hie und da Zigeuner, Gi-
tanoö genannt; Italiener und Inden.
Religion: alle Neligionsbekenntniße haben freie Religions-
übnng und gleiche Rechte. Die große Mehrzahl der Einwohner
sind Katholische Christen, welche 14 Erz- und 66 Bischöfe haben.
(Der Erzbischof von Rheims ist Primas.) Die Protestanten zäh-
len über 2 Millionen, und die Inden 60,000. — Die Universität
oder Akademie zu Paris hat 26 untergeordnete höhere Lehran-
stalten oder Facnltäten in verschiedenen Städten, in denen Stras-
burg und Toulouse vollständige Universitäten (auch für Protest.
Theol.) bilden. — Die Normal schule zu Paris zur Bildung guter
Lehrer; viele Privat-Colleges statt der Mittelschulen; polytechni-
sche, Militair-, See-, Kunst- und andere Anstalten; Societöes;
das königl. Institut von Frankreich; viele Bibliotheken und Samm-
lungen. Dagegen steht das Vvlksschnlwcsen in Frankreich noch
auf einer sehr niedern Stufe.
Der Ackerbau ist gut, Weinbau (mit bedeutender Ausfuhr)
und Baumzucht vorzüglich. Die Fischerei nicht unbedeutend. — Die
Industrie hat einen hohen Grad erreicht; dee Fabriken zeichnen sich
sehr ans, und werden mit großer Umsicht und Thätigkeit betrieben.
Der Handel ist im Innern sehr lebhaft durch die Städte:
Paris, Lyon, Amiens, Abbevillc, Cambrai, Valeneiennes, Lille,
Tours, Ronen, Strasburg, Grenoble, Nismes, Toulouse, Or-
leans x. — Der blühende Seehandel erstreckt sich nicht nur über
Europa, sondern auch in fremde Welttheile und ist mehr aktiv als
passiv. Seehandelsstädte: Dünkirchen, Calais, Rvchefort, Dieppe,
Havre de Grace, Bonlogne, St. Malo, Brest, L'orient, Nantes,
La Röchelte, Bvurdean.r, Bayonne, Cette, Marseille :c. —. Zur
Beförderung des Handels dienen viele schiffbare Flüffe und Ca-
näle, so wie die königl. Bank von Frankreich, die Handelskam-
mern und Tribunälc.
Münzen: Louisd'or (11 fl.), Napoleonsd'or (9fl. 20 kr.) in
Gold; Thaler zu 6 Livres (2 fl. 42 kr.) und 5 Franken (2 fl.
18 kr.) in Silber; ein Frank (fast 28 kr.) wird in 10 Decimes
und 100 Centimes eingetheilt.
Verfassung: konstitutionelle Monarchie, mit erblicher Thron-
folge nur in männlicher Linie. Der König hat den Beinamen
,.allerchristlichster." Der Kronprinz ist der älteste Sohn des Kö-
nigs , und führt den Titel Herzog von Orleans. Die nachgc-
bornen Prinzen führen verschiedene Titel, die ihnen vom König
beigelegt werden, z. B. jezt Herzog von Chartres, Herzog von
Ncmourv, Prinz von Ioinville, Herzog von Montpensicr. Die
Töchter und Schwestern des Königs heißen Prinzessinnen von
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Extrahierte Personennamen: Grace Frank_( von_Chartres von
Ncmourv
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Nordsee Spanien Sardinien Schweiz Deutschland Belgien Bretagne Rheims Paris Toulouse Frankreich Frankreich Paris Lyon Amiens Cambrai Lille Strasburg Grenoble Nismes Toulouse Europa Bonlogne Brest Nantes Bvurdean Bayonne Marseille Frankreich
49. Philipp El und die Niederlande. 199
der Halbinsel gelegene Madrid machte er zu seinem Herrschersitz. Indem Die Spanier das er vor allem in den obersten mtern Kastilianer verwandte, mit spanischen ^err Truppen die Statthalter in Italien und in den Niederlanden umgab,
wurde durch ihn dieses stolze, glaubenseiftige, infolge seines Kriegsglcks und seines Waffenhandwerks auf ftiedlichen Erwerb herabsehende Volk die herrschende Nation innerhalb des weiten Reiches. Den heiligen Boden" ihres Landes befreite er nach Mglichkeit von dem Gift des Unglaubens". Die spanischen Protestanten wurden durch das Glaubens-gericht vertilgt, die Moriskos, die fleiigen Nachkommen der unter- Diemoriskos. worfenen Mauren, durch harte Behandlung zum Aufstand getrieben und dann zum Teil aufgerieben (15681570). Darauf fuhr Don Juan d'austria, ein unebenbrtiger Sohn Karls V., mit einer Flotte gegen die Trken aus, der die er bei Lepauto (Naupaktus) einen herrlichen Sieg davontrug (1571). Nach dem Tode des letzten portugiesischen Knigs epcm 0 (1580) machte er, als Sohn der ltesten Tochter Emannels des Groen, Erbansprche auf jenes Land geltend und nahm es in Besitz. Ebenso rang er, als Vorkmpfer der europischen Gegenreformation Haupt aller katholischen Parteien, nach den Kronen von Frankreich und England.
2. Aufstand der Niederlande. Die Niederlande^) setzten sich aus Allgemeine Ber-17 Provinzen zusammen. An der Spitze derselben walteten Statthalter,
die unter einem Generalstatthalter standen. Das Amt eines solchen hatten Frauen des Habsburgischen Hauses inne, so damals Margarethe von Parma, eine Tochte Karls V. Die Landtage der einzelnen Land-schaften besaen von alters her bedeutende Sonderrechte. Vertreter smt-licher Landstnde wurden unter Philipp Ii. zu den Generalstaaten vereinigt. Noch immer blhten Handel und Gewerbe in den Nieder-landen, wenn schon Karl V. die Geldmittel seines Geburtslandes, seines wahren Indiens", zu sehr in Anspruch genommen hatte. Tausende muten um ihrer Zuneigung zur neuen Lehre willen das Leben lassen,
Tausende ins Elend ziehen. Da nun dennoch die kalvinistische Partei immer mehr an Boden gewann, Philipp Ii. aber wie die Ketzerei so auch die politischen Vorrechte vernichten wollte, wurde Adel und Brgertum von einer heftigen Erregung ergriffen.
a. Die Bewegung gegen die spanischen Manahmen (15591567). Die Ursachen zur Stnde grollten, weil noch immer spanische Truppen vom letzten Franzosen- nju nc en eit' kriege her im Lande standen, der Adel murrte wegen der von Philipp angeordneten Vermehrung der Bistmer; auch war ihm der ans einer brgerlichen Familie entsprossene Bischof von Arras, Granvella, der, zum Erzbischof von Mecheln erhoben, der eigentliche Leiter des Aus-
l) Die Niederlande (ohne die Freigrafschaft) wurden damals von vielleicht drei Millionen Menschen bewohnt (jetzt wohnen auf demselben Rume elf Millionen), Spanien von zehn, Frankreich von zwlf Millionen. Zwei Drittel von den drei Millionen waren Niederdeutsche (Friesen, Hollnder, Vlamen).
hltnisie.
Erregung im Lande.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Karls_V. Karls_V. Margarethe_von_Parma Karls_V. Karls_V. Philipp_Ii Philipp Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Philipp Philipp Granvella
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Madrid Italien Niederlanden Frankreich England Niederlande Arras Mecheln Spanien Frankreich
Normannen und Dänen.
419
setzte (wie behauptet wird) bei seinem kinderlosen Tod Wilhelm von der
Normandie, Roberts Sohn, zum Thronerben ein, obgleich nochabkömm-
linge der angelsächsischen Kbnigsfamilie vorhanden waren. Dienation sträubte
sich, und wählte den ritterlichen Grafen Harald, den Sohn des Dänen
G odwin, der unter Eduard die Regierung geleitet, zum König. Wilhelm,
ein unternehmender, fester und tapferer Fürst ließ sich jedoch nicht abschrecken.
An der Spitze von 60,000 kampf- und beutelustigen Kriegern, die der Tha-
tendrang der Zeit und der Abenteuergeist des damaligen Ritterthums, ver-
bunden mit den lockenden Aussichten auf großen Gewinn, unter seine vom
Papste geweihte Fahne geführt, setzte er nach England hinüber. Unweit der
Meeresküste trafen die in Stahl gekleideten Normannen auf die Feinde, die
ihnen in dem zwölfstündigen blutigen Entscheidungskampf tapfern Wider-
stand leisteten. Aber durch die Schlacht von Hastings, in welcher Harald 1066.
von einem Pfeil im Auge getroffen neben dem Reichsbanner niedersank und
die Blüthe des angelsächsischen Adels die Wahlstatt (Battle) deckte, wurde Wmelm
Wilhelm forthin der Eroberer genannt, Herr von England, wo er sofort rer«
mit großer Härte das Feudalsystem des Continents einführte. Er be-
reicherte seine normannischen Ritter mit demraube der angelsächsischen Guts-
besitzer, deren Eigenthum er in 60,215 königliche Lehen (Baronien) umwan-
delte. Normännisches Recht verdrängte das einheimische; die französische
Sprache wurde die Gerichts- und Hofsprache; normännische Geistliche, die
mit Panzer und Schwert unter Wilhelms geweihter Standarte ins Land ge-
zogen waren, erhielten die einträglichsten Kirchenämter. So änderte eine ein-
zige Schlacht den ganzen Zustand der Insel. Aber aus der Mischung der
verschiedenen Volkselemente mit ihren Rechten und Gesetzen, ihren Sitten
und Gewohnheiten, ihrer Sprache und Poesie entwickelte sich mit der Zeit ein
lebenskräftiges Nationalganze.
Nach Wilhelms Tod erbte sein ältester Sohn Robert die Normandie, in- (Ruft,s)
deß sein zweiter, Wilhelm Rufus (der Rothe), ein habgieriger, rechtsverletzen-
der Fürst, England erhielt. Als jedoch der letztere nach einer gewaltthatigen Re-Heinrich!,
gierung auf einer Jagd getödtet wurde, bemächtigte sich Heinrich, des Eroberers ^j0^-
dritter Sohn, des Reichs und vereinigte wieder die Normandie damit, indem er
den ritterlichen, leichtsinnigen Robert, der den ersten Kreuzzug mitgemacht, aber 1105-
nach seiner Rückkehr mit seinem Bruder und dem normannischen Adel in Streit
gerathen war, in seine Gewalt bekam und bis zu seinem Tod, 29 Jahre lang, in
der Gefangenschaft schmachten ließ.
:r. Normannen in Italien.
§.287. Der griechische Statthalter in Unter-Italien und der Herzog
von Benevent waren mit einigen normännischen Abenteurern, die eine
Pilgerfahrt nach Apulien unternommen, einig geworden, daß diese gegen
Sold und Güter ihnen zur Unterwerfung der benachbarten Araber, die außer
27*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Roberts Harald Eduard Eduard Wilhelm Harald Wmelm
Wilhelm Wilhelm Normännisches Wilhelms Wilhelms Wilhelms Robert Wilhelm_Rufus Wilhelm Heinrich Heinrich Robert
Extrahierte Ortsnamen: Ritterthums England England England Italien Unter-Italien Apulien
Normannen und Dänen.
189
Erlöschen seines Hauses vereitelte das Unternehmen. Hierauf vereinigte
seines Bruders Sohn Roger H. ganz Unteritalien mit Sicilien und
gründete, als er vom Papst den Königstitel erlangt, das König- ¡¡so —
reich Neapel und Sicilien mit französischem Feudalwesen. 56 Jahre Wilhelm
lang blieben die schönen, reichen Lander in den Händen Rogers und im —
seiner beiden Nachfolger (Wilhelm des Bösen und des Guten);Wui,c'lm
dann kamen sie an die Hohenstaufen (§. 289). Tus —
1186.
3. Island und Rußland.
§. 262. Im 9. Jahrhundert entdeckten und bevölkerten Skandinavier 86°-
(Norwegen) die ferne Insel Island. Bald entstand daselbst ein blühen-
des Gemeinwesen mit der Religion und Sprache, den Gesetzen und Ein-
richtungen des Mutterlandes, so daß, als in der Milte des Ii. Jahr-
hunderts das Christenthum daselbst Eingang fand, bereits eine hohe,
auf Einfachheit und Sittenreinheit gegründete Cultur vorhanden war.
Daher erhielten sich hier die Denkmale des Heidenthums am längsten
und reinsten*). — Um dieselbe Zeit stritten die normänniscben Warä-
ger (Wärknger) wider die finnischen und slavischen Völker des heu-
tigen Rußlands. Da trugen die in wilder Gesetzlosigkeit lebenden
Slaven den Russen, einem Stamme der Wäringer, die Herrschaft »62.
an. Diese gingen auf den Vorschlag ein, worauf ihr streitbarer Fürst
Rurik seinen Sitz in Nowgorod aufschlug und Stammvater eines
Geschlechts ward, das bis zum Ende des 16. Jahrhunderts über
Rußland gebot, aber die Sitten und Sprache der Eingebornen an-
nahm. Bald verlegten Ruriks Nachfolger ihre Residenz nach Kiew,
bedrohten das schwache byzantinische Reich und trotzten den Beherr-
schern desselben Tribut ab. Durch Drohungen erlangte der eroberungs-
süchtige Wladimir (der Große) die Hand einer griechischen Kaiser- «- iooo.
tochter (Schwester der Theophania §. 266). Dieß gab Veranlassung
zur Begrüngung des Christenthums. Die Götzenbilder wurden zer-
stört; Wladimir ließ sich taufen; und in Kurzem war die Lehre vom
Kreuz die herrschende des Landes. Aber nicht an Rom schloß sich die
neue Kirche an, sondern sie folgte dem Lehrbegriff und den Satzungen
der griechischen Mutterkirche.
Gleichzeitig wurde von Deutschland aus der römisch-christ-
liche Glaube unter den slavischen Polen begründet. Miecislav war
ihr erster getaufter König (s. unten). c- 98°-
*) Von Island aus wurde am Ende des Io. Jahrhunderts Grönland ent-
deckt und bevölkert. Selbst Amerika (Winland) war den Normannen bekannt.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Roger_H. Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Unteritalien Sicilien Neapel Sicilien Island Norwegen Island Kiew Christenthums Rom Deutschland Island Amerika
374
Italien.
Besitzer von Grund und Boden sind, so wie Unwissenheit, lassen die
Neapolitanische Industrie sich nicht erheben. Die allgemeine Bildung
ist hier wohl kaum so hoch als im Kirchenstaate und das Schulwesen
in elendem Zustande; nur die weniger großen Städte haben höhere
Unterrichtsanstalten, von denen die Wissenschaften einigen Nutzen ha-
den. In den südlichen Küstengegenden sind einige Ortschaften von
Griechen bewohnt und noch größer ist daselbst die Zahl der Alba-
nier, beide aus den Türkischen Staaten eingewandert, die sich zum
Theil noch zur Griechischen Kirche bekennen, während die Römisch
katholische Religion mit 21 Erzbischöfen, 114 Bischöfen, 27,600 Welt-
geistlichen, 16,600 Mönchen und Nonnen (1824) die herrschende ist.
Die Zahl der E. ist im ganzen Staate 7£ Mill., von denen auf der
Halbinsel 5,750,000 leben. —• Nach dem Ende des Weströmischen
Reiches ward das jetzige Neapel von Ostgothen, seit 553 von den
Griechischen Kaisern und seit 589 zum Theil von Longobar-
den erobert; späterhin setzten sich auch Araber fest. Es entstanden
kleine unabhängige Freistaaten (Neapel, Gaeta) und Herzogthümer
(Tarent, Capua, Benevent). Normänner landen im Xi. Jahrh.
und erwerben sich im Kampfe gegen die Araber ein Gebiet. Einer ihrer
Anführer, Robert Guiscard, nimmt 1053 Apulien u. Kalabrien
als Herzogthum vom Papste zu Lehn. Roger Ii. erwirbt mehre der
kleinen Staaten und Sizilien; er nennt sich 1130 König beider
Sizilien. Nach dem Erlöschen des Normännischenstammes(1189)
folgen Könige aus dem Stamme der Hohenstaufen, deren letzter,
der junge Conrad in, 1268 von Karl von Anjou hingerichtet
wurde. Nachdem Karls männliche Nachkommen ausgestorben waren,
erhielt Neapel Könige aus dem Hause Aragon, Navarra und
Balois, bis es 1503 unter Ferdinand dem Katholischen an Spa-
nien gelangte. Nach Beendigung des Spanischen Erbfolgekriegs ward
es eine Besitzung des Hauses Österreich (1713), und seit 1736 wie-
der des Spanischen Jnfanten Karl, der, als er 1759 den
Spanischen "Thron bestieg, Neapel seinem Sohne als auf ewige Zeiten
von Spanien getrennt, überließ, welcher als Ferdinand Iv. bis
1825 regierte. Im Jahre 1799 eroberten es die Franzosen, u. mach-
ten das Land zur Parthenopeischen Republik, gaben es aber
1801 seinem alten Herrn zurück, eroberten es 1805 wiederum, und
jetzt ward Napoleons Bruder, Josef, König (1806), dem 1808
der damalige Großherzog von Berg, Murat, unter dem Na-
men Joachim folgte. Dieser kämpfte noch 1815 gegen Österreich,
mußte sein Reich aber verlassen und Ferdinand kehrte zurück, dem 1825
sein ältester Sohn, Franzi., geb. 1777, folgte. Nachdem die im
Jahre 1820 durch eine Revolution eingeführte konstitutionelle Verfas-
sung durch ein Österreichisches Heer 1821 wieder abgeschafft ist und die
alten Reichsstände längst vergessen sind, regiert der König unumschränkt;
jedoch besteht nach der Constitution von 1821 ein Staatsrath
(Consulta) von 16 Neapolitanern und 8 Sizilianern, die vom Könige
gewählt und deren Gutachten wichtige Angelegenheiten vorgelegt wer-
den. Das Ministerium ist höchste Verwaltungsbehörde. Die Ju-
stizverfassung ist neu geordnet. Es giebt einen obersten Gerichtshof
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Extrahierte Personennamen: Neapel_von_Ostgothen Robert_Guiscard Conrad Karl_von_Anjou Karl Karls Neapel_Könige Ferdinand Karl Ferdinand_Iv Ferdinand Napoleons Napoleons Josef Murat Joachim Ferdinand Ferdinand Franzi
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Das außerdeutsche Europa im Mittelalter.
bmiß bei sieben Königreiche führte und die keltischen Briten nach dem Westen und Norben der Insel brängte (der keltische Nationalhelb König Artus in Wales). Aber auch nach der Vereinigung der sieben Teilreiche zu einem einzigen Königreiche „Anglia" unter Egbert (827) und trotz der kraftvollen Regierung Alfrebs des Großen (um 880) gelang es nicht, den räuberischen Einfällen der dänischen Normannen („Wikinger") ein Ziel zu setzen, vielmehr mußte das angelsächsische Königtum zeitweise dem bänischen Platz machen: so trug der Zeitgenosse Kaiser Kon-rabs Ii., Krtut der Große (um 1020), die drei Kronen von Dänemark, Norwegen und England. Zwar errang noch einmal das Angelsachsen* tunt das Übergewicht, aber nur für kurze Zeit; beim im Jahre 1066 errichtete nach Besiegung des Königs £) a r a l b s Ii. bei Raftings Wilhelm Die normannische d e r Eroberer, der Herzog der Normaitbie, die normannische Dy-loettifim. nastie. Er belehnte seine Vasallen mit den Gütern der angelsächsischen Großen und begründete unter strenger Durchführung der „Lehnsverfassung" ein starkes Königtum. So entftanb allmählich aus der Vermischung bet keltischen, romanischen, angelsächsischen und romanisch-normannischen Volksteile eine einheitliche englische Nation und Sprache. Der Einschlag des Germanischen war freilich babei so gering, daß man baraus kaum die Zugehörigkeit der heutigen Engläubet zu den Germanen ableiten kann.
Die Anjou-Plan- Nach dem Dobe der Söhne Wilhelms I. erbte seine Enkelin 9n a t h i l b e lrlthsög das Reich; sie war mit dem französischen Grafen von Anjou vermählt, der ' nach der im Wappen geführten „Ginsterpflanze" den Beinamen Plantage n e t hatte. Ihr Sohn Heinrich Ii. bestieg 1154 aly erster Anjou-Plantagenet den englischen Königsthron, wobutch fast die H älfte Frankreichs der englischen Krone untertan wurde.1) Unter ihm begann die Eroberung Irlanbs, aber auch der innere Kampf der weltlichen und geistlichen Großen gegen die Übermacht der Krone. Unter Ausnutzung der Bebrängnis, in die das Königtum unter feinen Söhnen, dem ritterlichen, aber gewalttätigen Richarb Löwen herz und beni hinterlistigen und grausamen Johann ohne Laub geriet, gelang es den Großen bev Reiches, Die t)on dem letzteren die Bewilligung ihrer Forberungen in einem „Freibriefe Mrnam5arta §u erzwingen. In biefeni Reichsgesetze, der sog. Magna Charta libertatum von 1215, würde die königliche Willkür stark beschränkt, den großen Vasallen (Baronen) ein Bewilligungsrecht bei anßerorbentlichen Stenern, den Geistlichen eigne Bischofswahl und jebem Freien privatrechtliche Sicherheit gewährleistet. Diese Anfänge der englischen Versa s s u n g erfuhren unter den folgenben Königen manche Erweiterungen, bis unter Ebuarb 111. (ldl
1) Der Übergang großer Teile Frankreichs an das englische Königshaus erklärt sich durch folgende Verwandtschaftsverhältnisse:
Wilhelm I. der Eroberer,
Herzog v. d. Normandie u. König b. England
Heinrich I
Matbilde Wilhelm von Aquitamen
verm. m. Gottfried „Plantagenet" von (Gnyenne, Gaskogne, Portou)
Anjou, Maine u. Touraine
I i
Heinrich Ii. (Plantagenet)
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Extrahierte Personennamen: Egbert_( Raftings_Wilhelm Wilhelm Wilhelms_I. Anjou Heinrich_Ii Heinrich Johann Wilhelm_I. Heinrich_I
Matbilde Wilhelm Heinrich Wilhelm Gottfried Portou)
Anjou Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Wales Norwegen England Frankreichs Frankreichs England Maine
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nehmen sollten (10 freie Familienväter bildeten, wie in der Urzeit Deutschlands, eine Zehnerschast oder einen Tything; 10 Tythings eine Hundertschaft, mehrere Hundertschaften eine Grafschaft oder Schir (Shire). Die Mitglieder einer Zehnerschaft kamen alle Monate zusammen; die anderen seltener. Alle wichtigen Angelegenheiten wurden in diesen Versammlungen berathen).
England würde eiu glückliches Land geworden sein, wenn es sich als Volksstaat weiter entwickelt hätte; allein der Normannenherzog Wilhelm (Schlacht bei Hehstings, Hastings) eroberte das Land: 1066, und verwandelte es in einen Vasallenstaat (feudalen Staat).
Er theilte England in 60,000 Rittergüter ein, die er dann seinen Kriegern zu Lehen gab.
Die Ritter aber hingen von 700 Baronen ab, und diese von dem Könige. Die Bewohner des Landes hatten also kein Eigenthum mehr und keinen Antheil an der Regierung.
Zugleich wurde das Französische als Geschäftssprache eingeführt, weil die Normannen in Frankreich gewohnt hatten, und daher französisch sprachen.
Aus der Vermischung des Sächsischen mit dem Französischen ist später das jetzige Englische entstanden.
Auch ließ sich der freie Sinn der Sachsen nicht ganz unterdrücken. Als der schwache und leidenschaftliche König Johann ohne Land durch Streitigkeiten mit Innozenz Iii. (um 1200) und mit seinen eignen Rittern in Bedrängnis gerieth, ertrotzten sie von ihm einen Freiheitsbrief (die Magna Charta: 1215).
Freilich ist England durch diesen Brief nicht sogleich ein freies Land geworden. Es ging, wie Frankreich, in eine eigenmächtige Monarchie über, und ist erst später eine gesetzliche Monarchie geworden.
Der eigenmächtigste unter allen englischen Monarchen war Heinrich Viii. (1509—1547). Er zerstörte zwar den letzten Rest der Feudalherrsch äst, indem er sich von dem Papste lossagte, und die Macht der Geistlichkeit brach, übrigens aber regierte {er so grausam, daß er sich mit Domitian vergleichen läßt.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Johann Innozenz_Iii Heinrich_Viii Heinrich Domitian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands England Frankreich Sachsen England Frankreich